Hofstetten-Grünau


Gemeinde Hofstetten-Grünau

Ortsgeschichte

Die Marktgemeinde Hofstetten-Grünau liegt im Mostviertler Pielachtal an der Mariazellerbahn. Das heutige Zentrum der Gemeinde bilden der Markt Hofstetten und die ehemalige Kirchsiedlung Grünau. Neben diesen beiden Orten gehören heute Aigelsbach, Grünsbach, Kammerhof, Mainburg, Plambach und Plambacheck zu der Gemeinde.

In einem Stiftungsbrief des Stiftes Göttweig wird der Ort Hofstetten zwischen 1072 und 1091 erstmals urkundlich durch Bischof Altmann von Passau erwähnt: decimationem vinearum ad Hovesten – Zehent von Weingärten in Hofstetten. Grünau selbst war einst eine Burg, die Hovistetin in der Grünau hieß. Sie bestand schon um das Jahr 1091. Die Kirche in Grünau wurde vermutlich Anfang des 12. Jahrhunderts durch die Hochfreien von Hofstetten (Hovesten, Hovistetin) gegründet und dem hl. Georg geweiht. Vermutlich ist sie aus einer Burgkapelle der ehemaligen Burg dieses Adelsgeschlechtes hervorgegangen; darauf deutet auch der Ritterheilige Georg als Kirchenpatron. 1110 wurde sie aus der Pfarre Kilb ausgegliedert. Das Pfarrgebiet reichte bis Kirchberg an der Pielach und Tradigist und schloss damit auch das heutige Pfarrgebiet von Rabenstein mit ein. 1210 wird in den Annalen ein gewisser Pilgrim als Pfarrer von Hovesten (Hofstetten) genannt. In dieser Zeit dürfte es wahrscheinlich schon eine Pfarrschule gegeben haben. Um 1283 wurde Rabenstein, zuvor Vikariat von Hofstetten, aus dem Hofstettener Pfarrgebiet ausgegliedert und als eigene Pfarre in Urkunden erwähnt. 1323 übernahm das Kloster Göttweig auf Geheiß Elisabeths von Rabenstein das Patronat der Pfarre Grünau; seither ist Grünau als Stiftspfarre dem Kloster inkorporiert.

Um 1184 starb mit Chunrat der letzte des Adelsgeschlechtes der Herren von Hofstetten. Bis 1591 lenkten dann die Herren von Mainburg die Geschicke des Ortes. Im 16. Jahrhundert suchten die Osmanen das Pielachtal heim; der Protestantismus verbreitete sich unter dem Besitzer des Schlosses Mainburg Maximilian von Mamming, der um 1580 einen lutherischen Prädikanten namens Jakob Egger nach Hofstetten holte. Erst um 1629 gab es wieder katholische Pfarrer.

Im Jahre 1590 wurde Hofstetten erstmals Markt genannt, damals war Wolkhard von Auersperg Inhaber der Herrschaft Mainburg und damit Besitzer der Ortsobrigkeit. Die Bauernaufstände (1596/97) sowie das Türkenjahr 1683 machten sich auch in Hofstetten und Grünau bemerkbar. 1809 verheerten Franzosen das Pielachtal. Erst unter Kaiser Franz Joseph I. wurden beide Grundherrschaften zusammengefasst und trugen von nun an den Namen der Pfarre „Grünau“. Im August 1850 wurde der erste Bürgermeister gewählt. 1896-98 erfolgte der Bau der Mariazeller Bahn. In Grünau wurde am 24. Juni 1907 der erste elektrische Strom im Pielachtal erzeugt. Verantwortlich dafür war der Mühlenbesitzer Josef Schönbäck.

In den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges verlief die Hauptkampflinie auf der Höhe zwischen Traisen und Pielach. Die Front kam schließlich im Gemeindegebiet Grünau zum Stillstand, von Wilhelmsburg her marschierten die Russen ein.

Mit Bescheid vom 3. April 1979 verlieh die Niederösterreichische der Marktgemeinde Grünau ein Wappen: Ein roter Schild, belegt mit einem aufrechtstehenden naturfarbenen Holzhammer, dessen Stiel durch eine dreizackige goldene Krone gezogen ist. Die vom Gemeinderat der Marktgemeinde festgesetzten Gemeindefarben Rot-Gold wurden genehmigt. Heute steht das Wappen für die Marktgemeinde Hofstetten-Grünau. Am 15. April 1996 erfolgte die Änderung des Gemeindenamens in Hofstetten-Grünau.